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Do-X - Dornier Flugschiff
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Do-X - Dornier Flugschiff
Ein Thema welches mich sehr interessiert ist das Flugschiff Do-X
Dieses äusserst bemerkenswerte Fluggerät wurde vom Ingenieur Claude Dornier (*1884) entwickelt. Für die Philatelisten ist das Flugboot durch die Postbeförderung auf den Flügen interessant. Dornier hatte bereits einige Flugboote erfolgreich gebaut - u.a. der Dornier Wal. Der Polarforscher Roald Amundsen wollte im Jahr 1925 mit zwei Wal-Maschinen von Spitzbergen zum Nordpol. Die Do-X war jedoch eine andere Grössenordnung - so etwas wie der A380 in der 1920er Jahe.
Wegen der Einschränkungen welche die Versailler Verträge dem Deutschen Reich auferlegten, konnte die Do-X nicht in Deutschland gebaut werden. Es wurde dafür eigens eine 'Aktiengesellschaft für Dornier-Flugzeuge' mit Sitz in Alternrhein gegründet. Die Do-X wurde also auf der Schweizer Seite des Bodensees gebaut. Der Stapellauf erfolge am 12. Juli 1929. Im Buch 'Ein Schiff fliegt um die Welt' welches zum 75 jährigen Jubiläum der Do-X herausgegeben wurde kann man dazu folgendes nachlesen: 'In den frühen Morgenstunden des denkwürdigen Tages wurde das Schiff auf dem extra dafür konstruierten Bootswagen zu Wasser gelassen. Sofort ging es mit Erprobungsflugzeugführer Richard Wagner am Steurrad an die Rollversuche, die so zufriedenstellend ausfielen, dass man sich enschloss, das Flugschiff mit Vollgas auf Stufe laufen zu lassen. Dabei hob es sich unbeabsichtigt aus dem Wasser und flog.'
Bis in den Oktober 1929 gab es nun Erprobungsflüge ab Alternrhein. Diese zogen offenbar auch Besucher an, wie diese Karte vom 23. Juli 1929 ziegt.
Die Ansichtskarte zeigt die Do-X noch ohne ihre markante Kennung D-1929, diese wurde erst später angebracht. Was mich erstaunt, ist, dass es möglich war, dass bereits 11 Tage nach dem Stapellauf Postkarten der Do-X versendet werden konnten. Da hat jemand offenbar schnelle Arbeit geleistet.
Wenn ihr mögt nehme ich euch in den nächsten Beiträgen mit auf die Reise der Do-X über Lissabon, nach Rio de Janeiro und New York. Von dort zurück nach Berlin und Zürich und Passau und dann anstatt nach Budapest zum letzen Flug nach Altenrhein.
Dieses äusserst bemerkenswerte Fluggerät wurde vom Ingenieur Claude Dornier (*1884) entwickelt. Für die Philatelisten ist das Flugboot durch die Postbeförderung auf den Flügen interessant. Dornier hatte bereits einige Flugboote erfolgreich gebaut - u.a. der Dornier Wal. Der Polarforscher Roald Amundsen wollte im Jahr 1925 mit zwei Wal-Maschinen von Spitzbergen zum Nordpol. Die Do-X war jedoch eine andere Grössenordnung - so etwas wie der A380 in der 1920er Jahe.
Wegen der Einschränkungen welche die Versailler Verträge dem Deutschen Reich auferlegten, konnte die Do-X nicht in Deutschland gebaut werden. Es wurde dafür eigens eine 'Aktiengesellschaft für Dornier-Flugzeuge' mit Sitz in Alternrhein gegründet. Die Do-X wurde also auf der Schweizer Seite des Bodensees gebaut. Der Stapellauf erfolge am 12. Juli 1929. Im Buch 'Ein Schiff fliegt um die Welt' welches zum 75 jährigen Jubiläum der Do-X herausgegeben wurde kann man dazu folgendes nachlesen: 'In den frühen Morgenstunden des denkwürdigen Tages wurde das Schiff auf dem extra dafür konstruierten Bootswagen zu Wasser gelassen. Sofort ging es mit Erprobungsflugzeugführer Richard Wagner am Steurrad an die Rollversuche, die so zufriedenstellend ausfielen, dass man sich enschloss, das Flugschiff mit Vollgas auf Stufe laufen zu lassen. Dabei hob es sich unbeabsichtigt aus dem Wasser und flog.'
Bis in den Oktober 1929 gab es nun Erprobungsflüge ab Alternrhein. Diese zogen offenbar auch Besucher an, wie diese Karte vom 23. Juli 1929 ziegt.
Die Ansichtskarte zeigt die Do-X noch ohne ihre markante Kennung D-1929, diese wurde erst später angebracht. Was mich erstaunt, ist, dass es möglich war, dass bereits 11 Tage nach dem Stapellauf Postkarten der Do-X versendet werden konnten. Da hat jemand offenbar schnelle Arbeit geleistet.
Wenn ihr mögt nehme ich euch in den nächsten Beiträgen mit auf die Reise der Do-X über Lissabon, nach Rio de Janeiro und New York. Von dort zurück nach Berlin und Zürich und Passau und dann anstatt nach Budapest zum letzen Flug nach Altenrhein.
Zuletzt von DavidCH am So Sep 22, 2019 12:59 pm bearbeitet; insgesamt 1-mal bearbeitet
DavidCH- Anzahl der Beiträge : 46
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Re: Do-X - Dornier Flugschiff
Spannend, freue mich auf die Fortsetzung!
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Re: Do-X - Dornier Flugschiff
David, hast du mal den Dokumentarfilm über die Familie Dornier gesehen? Sehr spannend.
Adrian
Adrian
Helvetia- Anzahl der Beiträge : 145
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Re: Do-X - Dornier Flugschiff
Im November 1930 absolvierte die Do-X einige Flüge in Europa, so ging es von Altenrhein über Amsterdam, Calshot, Les Barges, Bordeaux, Blaye, Santander und La Coruna nach Lissabon, wo das Flugschiff am 27. November 1930 ankam. Die linke Tragflächenbespannung wurde durch ein Feuer zerstört, was zu einem Zwangsaufenthalt in Lissabon führte.
Bereits vorher wurde an Dornier der Wunsch herangetragen auf dem geplanten Transatlantik Flug Post zu transportieren. So einigten sich denn die Dornier Metallbauten GmbH und die Reichspostverwaltung auf einen Postvertrag. Im Amtsblatt des Reichspostministeriums wurde am 21. Oktober 1930 die Detilas zur Postbeförderung auf dem geplantent Amerikaflug bekannt gegeben. Zugelassen waren Briefe bis 20g (Proto 6 Reichsmark) und Karten (Porto 4 Reichsmark). Sie hatten den Leitvermerk 'Mit Flugschiff Do X nach Amerika' zu tragen und mussten bis zum 30. Oktober 1930 an das Postamt Friedrichshafen mit dem Vermerk 'Sendungen für den Amerikaflug des Flugschiffes Do X' gesendet werden. Die kurze Frist von 10 Tagen und das hohe Porto haben dazu geführt dass nur wenige Hundert Sendungen eingeliefert wurden. Darauf hin wude die Einlieferungsfrist bis zum 8. November 1930 verrlängert. Für die einzelnen Etappen der Europaflüge im November 1930 war es nicht gelungen Postverträge mit den Niederlanden, England, Frankreich, Spanien oder Portugal abzuschliessen.
Die Do-X starte jedoch gar nicht von Friedrichshafen, sondern vom gegenüberliegenden Bodenseeufer in Altenrhein am 5. November 1930 nach Amsterdam. Eine offizielle Postbeförderung auf diesem Flug gab es nicht. Es gibt jedoch von diesen Europaflügen private Bordpost mit einem ovalen Bordstempel.
Die in Friedrichshafen eingelieferte Post für den Amerikaflug wurde mit dem Tagesstempel 13.11.1930 in Friedrichshafen entwertet. (es gibt auch Belege mit Stempeldatum 21.11.193, 28.11.1930, 15.1.1931 und 23.1.1931) Die Belege wurden am 29. Januar 1931 an das Bordpostamt der Do-X - welche ich ja immer noch in Lissabon befand - eingeliefert.
Hier ein Beispiel eines Briefes des Amerikaflugs der Do-X. Frankiert mit den Flugpostausgaben Deutsches Reichvom April 1930 '1. Südamerikafahr des Luftschiffes Graf Zeppelin' (Mi 438 und 439). Entwertet mit dem Tagesstempel Friedrichshafen 13.XI.30, dazu der Bordstempel 'DORNIER FLUGSCHIFF' mit Datum 30. Januar 1931, sowie der rote Flugbestätigungsstempel 'ERSTER ÜBERSEEFLUG EUROPA - AMERIKA DES DORNIER-FLUGSCHIFFES DO X' und die 'Condor-Raute' in schwarz, als Flugbestätigungsstempel für Brasilianischen Teil des Flugs.
Bereits vorher wurde an Dornier der Wunsch herangetragen auf dem geplanten Transatlantik Flug Post zu transportieren. So einigten sich denn die Dornier Metallbauten GmbH und die Reichspostverwaltung auf einen Postvertrag. Im Amtsblatt des Reichspostministeriums wurde am 21. Oktober 1930 die Detilas zur Postbeförderung auf dem geplantent Amerikaflug bekannt gegeben. Zugelassen waren Briefe bis 20g (Proto 6 Reichsmark) und Karten (Porto 4 Reichsmark). Sie hatten den Leitvermerk 'Mit Flugschiff Do X nach Amerika' zu tragen und mussten bis zum 30. Oktober 1930 an das Postamt Friedrichshafen mit dem Vermerk 'Sendungen für den Amerikaflug des Flugschiffes Do X' gesendet werden. Die kurze Frist von 10 Tagen und das hohe Porto haben dazu geführt dass nur wenige Hundert Sendungen eingeliefert wurden. Darauf hin wude die Einlieferungsfrist bis zum 8. November 1930 verrlängert. Für die einzelnen Etappen der Europaflüge im November 1930 war es nicht gelungen Postverträge mit den Niederlanden, England, Frankreich, Spanien oder Portugal abzuschliessen.
Die Do-X starte jedoch gar nicht von Friedrichshafen, sondern vom gegenüberliegenden Bodenseeufer in Altenrhein am 5. November 1930 nach Amsterdam. Eine offizielle Postbeförderung auf diesem Flug gab es nicht. Es gibt jedoch von diesen Europaflügen private Bordpost mit einem ovalen Bordstempel.
Die in Friedrichshafen eingelieferte Post für den Amerikaflug wurde mit dem Tagesstempel 13.11.1930 in Friedrichshafen entwertet. (es gibt auch Belege mit Stempeldatum 21.11.193, 28.11.1930, 15.1.1931 und 23.1.1931) Die Belege wurden am 29. Januar 1931 an das Bordpostamt der Do-X - welche ich ja immer noch in Lissabon befand - eingeliefert.
Hier ein Beispiel eines Briefes des Amerikaflugs der Do-X. Frankiert mit den Flugpostausgaben Deutsches Reichvom April 1930 '1. Südamerikafahr des Luftschiffes Graf Zeppelin' (Mi 438 und 439). Entwertet mit dem Tagesstempel Friedrichshafen 13.XI.30, dazu der Bordstempel 'DORNIER FLUGSCHIFF' mit Datum 30. Januar 1931, sowie der rote Flugbestätigungsstempel 'ERSTER ÜBERSEEFLUG EUROPA - AMERIKA DES DORNIER-FLUGSCHIFFES DO X' und die 'Condor-Raute' in schwarz, als Flugbestätigungsstempel für Brasilianischen Teil des Flugs.
DavidCH- Anzahl der Beiträge : 46
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Re: Do-X - Dornier Flugschiff
Hier ein Beispiel für einen Umschlag in welchem Sendungen für den Amerikaflug an das Postamt Friedrichshafen gesendet wurden.
Diese Sendung für den Amerikaflug des Flugschiffes Do X wurde am 21. Oktober 1930 - also am Tag der Bekanntgabe der Details zur Postbeförderung auf dem Amerikaflug in Hamburg aufgegeben. Rückseitiger Ankunftsstempel 'FRIEDRICHSHAFEN 22.10.30 13-14' (Bodensee) a' - es handelt sich hier also um ein Beispiel einer frühen Einlieferung.
Diese Sendung für den Amerikaflug des Flugschiffes Do X wurde am 21. Oktober 1930 - also am Tag der Bekanntgabe der Details zur Postbeförderung auf dem Amerikaflug in Hamburg aufgegeben. Rückseitiger Ankunftsstempel 'FRIEDRICHSHAFEN 22.10.30 13-14' (Bodensee) a' - es handelt sich hier also um ein Beispiel einer frühen Einlieferung.
DavidCH- Anzahl der Beiträge : 46
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Re: Do-X - Dornier Flugschiff
Natürlich gab es für den Amerikaflug des Do-X Flugschiffes auch Zulieferpost aus der Schweiz. Auch hier erfolgte die Einlieferung über das Postamt Friedrichshafen mit anschliessender Bahnbeförderung nach Lissabon. Die Taxe für einen Brief betrug ansehnliche CHF 7.50 für Karten CHF 5.00
Der Brief welcher nach New York addressiert ist wurde in Romanshorn am 8.11.1930 aufgegeben, er trägt den Durchgangsstempel Friedrichshafen vom 13.11.1930, den Bordpoststempel DO X vom 30. Januar 1931 und natürlich auch wieder den roten Flugbestätigungsstempel 'ERSTER ÜBERSEEFLUG EUROPA - AMERIKA DES DORNIER-FLUGSCHIFFES DO X' und die 'Condor-Raute' in schwarz, als Flugbestätigungsstempel für Brasilianischen Teil des Flugs. Ankunfststempel RIO datiert vom 22.IV.1931 - somit kam dieser Brief vor der eigentlichen Ankuft der DO-X in Rio an, er wurde nämlich per Frachtdampfer vorausgeschickt.
Im Schweizerischen Luftposthandbuch unter FF 31.2 c gefürht, im Harms als 11 CH c. (Ja. ich konnte inzwischen ein Exemplar der dritten Auflagen des DO X Luftpostkatalogs von Harms kaufen).
David
Der Brief welcher nach New York addressiert ist wurde in Romanshorn am 8.11.1930 aufgegeben, er trägt den Durchgangsstempel Friedrichshafen vom 13.11.1930, den Bordpoststempel DO X vom 30. Januar 1931 und natürlich auch wieder den roten Flugbestätigungsstempel 'ERSTER ÜBERSEEFLUG EUROPA - AMERIKA DES DORNIER-FLUGSCHIFFES DO X' und die 'Condor-Raute' in schwarz, als Flugbestätigungsstempel für Brasilianischen Teil des Flugs. Ankunfststempel RIO datiert vom 22.IV.1931 - somit kam dieser Brief vor der eigentlichen Ankuft der DO-X in Rio an, er wurde nämlich per Frachtdampfer vorausgeschickt.
Im Schweizerischen Luftposthandbuch unter FF 31.2 c gefürht, im Harms als 11 CH c. (Ja. ich konnte inzwischen ein Exemplar der dritten Auflagen des DO X Luftpostkatalogs von Harms kaufen).
David
DavidCH- Anzahl der Beiträge : 46
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Re: Do-X - Dornier Flugschiff
Schöner Brief, danke!
Helvetia- Anzahl der Beiträge : 145
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