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Kofferanhänger
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PitschLe
Rore
Cantus
7 verfasser
Seite 1 von 1
Kofferanhänger
In alten Zeiten war es möglich, nicht nur Pakete per Post zu verschicken, sondern auch Koffer mit irgendeinem Inhalt. So erhielt der Empfänger nicht nur die Ware, sondern zugleich auch ein Behältnis, um die enthaltenen Gegenstände oder auch allerlei Anderes selbst weitertransportieren zu können.
Zum Zwecke des Postversandes wurde an dem Koffergriff mit Schnur oder Draht ein Kofferanhänger befestigt, aus dem Absender und Empfänger ersichtlich sein mussten. Außerdem mussten teilweise Inhaltsangaben gemacht werden, je nachdem, ob der Koffer nur ein Ziel im Inland ansteuerte oder eines außerhalb der eigenen Staatsgrenzen und damit durch eine Zollkontrolle musste. Die Gebühr für den Posttransport musste mit aufgeklebter Briefmarke auf dem Kofferanhänger entrichtet werden und die Marke erhielt auch dort den Tagesstempel des absendenden Postamtes.
Letztlich sind solche Paketanhänger so wie eine Paketkarte anzusehen, bilden heute aber dennoch ein eigenständiges Sammelgebiet, zumal nur sehr wenige entsprechende Exemplare die vielen Jahrzehnte bis heute relativ unbeschadet überstanden haben. Es ist aber spannend, in Kartons von Händlern auf Börsen und Messen danach zu suchen und ab und zu wird man nicht nur bei Schweizer Belegekisten nach langem Suchen fündig.
Mein heutiges Beispiel trägt die Nummer 834, was bedeutet, dass diese Art des Versandes gar nicht so selten war, nur hat wohl kaum jemand solche Kofferanhänger aufgehoben und sorgsam in seiner Sammlung verwahrt. Der Kofferanhänger war in La Chaux de Fonds mit Poststempel versehen und an Anton Räber in Küssnacht geschickt worden. Dabei könnte es sich um eine Rücksendung handeln, denn der rückseitige Transportaufkleber zeigt die gegenteilige Transportroute auf, wurde aber durch Durchkreuzen ungültig gemacht.


Viele Grüße
Ingo
Zum Zwecke des Postversandes wurde an dem Koffergriff mit Schnur oder Draht ein Kofferanhänger befestigt, aus dem Absender und Empfänger ersichtlich sein mussten. Außerdem mussten teilweise Inhaltsangaben gemacht werden, je nachdem, ob der Koffer nur ein Ziel im Inland ansteuerte oder eines außerhalb der eigenen Staatsgrenzen und damit durch eine Zollkontrolle musste. Die Gebühr für den Posttransport musste mit aufgeklebter Briefmarke auf dem Kofferanhänger entrichtet werden und die Marke erhielt auch dort den Tagesstempel des absendenden Postamtes.
Letztlich sind solche Paketanhänger so wie eine Paketkarte anzusehen, bilden heute aber dennoch ein eigenständiges Sammelgebiet, zumal nur sehr wenige entsprechende Exemplare die vielen Jahrzehnte bis heute relativ unbeschadet überstanden haben. Es ist aber spannend, in Kartons von Händlern auf Börsen und Messen danach zu suchen und ab und zu wird man nicht nur bei Schweizer Belegekisten nach langem Suchen fündig.
Mein heutiges Beispiel trägt die Nummer 834, was bedeutet, dass diese Art des Versandes gar nicht so selten war, nur hat wohl kaum jemand solche Kofferanhänger aufgehoben und sorgsam in seiner Sammlung verwahrt. Der Kofferanhänger war in La Chaux de Fonds mit Poststempel versehen und an Anton Räber in Küssnacht geschickt worden. Dabei könnte es sich um eine Rücksendung handeln, denn der rückseitige Transportaufkleber zeigt die gegenteilige Transportroute auf, wurde aber durch Durchkreuzen ungültig gemacht.


Viele Grüße
Ingo
Cantus- Anzahl der Beiträge : 458
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Re: Kofferanhänger
Hallo Ingo
Interessantes Dokument, habe so etwas noch nie gesehen,
Interessantes Dokument, habe so etwas noch nie gesehen,
Rore- Anzahl der Beiträge : 46
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Ort : Kamp-Lintfort
Re: Kofferanhänger
Hallo Rore,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Ja, es ist schon schwer, so etwas aufzutreiben, aber wenn man lange genug sucht, kann man so etwas durchaus auch einmal finden.
Viele Grüße
Ingo
vielen Dank für deine Rückmeldung. Ja, es ist schon schwer, so etwas aufzutreiben, aber wenn man lange genug sucht, kann man so etwas durchaus auch einmal finden.
Viele Grüße
Ingo
Cantus- Anzahl der Beiträge : 458
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Re: Kofferanhänger
Hallo Ingo,
die von dir gezeigte Anhängeetikette war sicher nicht an einem Koffer befestigt.
Wie du selber schreibst, kann es sich um eine Rücksendung handeln.
Der Empfänger der Sendung, Anton Räber war Inhaber einer "Schnapsbrennerei" und eines Spiritusenhandels.
(Die Firma gibt es auch heute noch)
Die Rücksendung kann daher eine leere Korbflasche sein. Die Lieferung der vollen Korbflasche ist vorher mit der Bahn von Küssnacht am Rigi nach La Chaux-de-Fonds spediert worden. Dies schliesse ich aus dem Etikett auf der Rückseite des Anhängers.
Die Nr. 834 auf dem Etikett ist die Nr. der Korbflasche. Diese dient einerseits zur Leergutkontrolle des Lieferanten und anderseits möglicherweise auch als Kontrolle für die Alkoholverwaltung. Auf dem Etikett ist auf der linken Seite auf deinem Bild auch der Hinweis aufgedruckt (in französicher Sprache), dass das Etikett nicht vom Behälter entfernt werden darf wegen der Kontrolle.
Die Rücksendung ist zum Pakettarif erfolgt. Vom 1.7.1925 - 31.8.1939 Betrug das Porto für Sendungen von 2.5 - 5.0 Kg im Fernverkehr 90 Rp. genau so wie auf dem Etikett
die von dir gezeigte Anhängeetikette war sicher nicht an einem Koffer befestigt.
Wie du selber schreibst, kann es sich um eine Rücksendung handeln.
Der Empfänger der Sendung, Anton Räber war Inhaber einer "Schnapsbrennerei" und eines Spiritusenhandels.
(Die Firma gibt es auch heute noch)
Die Rücksendung kann daher eine leere Korbflasche sein. Die Lieferung der vollen Korbflasche ist vorher mit der Bahn von Küssnacht am Rigi nach La Chaux-de-Fonds spediert worden. Dies schliesse ich aus dem Etikett auf der Rückseite des Anhängers.
Die Nr. 834 auf dem Etikett ist die Nr. der Korbflasche. Diese dient einerseits zur Leergutkontrolle des Lieferanten und anderseits möglicherweise auch als Kontrolle für die Alkoholverwaltung. Auf dem Etikett ist auf der linken Seite auf deinem Bild auch der Hinweis aufgedruckt (in französicher Sprache), dass das Etikett nicht vom Behälter entfernt werden darf wegen der Kontrolle.
Die Rücksendung ist zum Pakettarif erfolgt. Vom 1.7.1925 - 31.8.1939 Betrug das Porto für Sendungen von 2.5 - 5.0 Kg im Fernverkehr 90 Rp. genau so wie auf dem Etikett
PitschLe- Anzahl der Beiträge : 94
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Re: Kofferanhänger
Die Verwendung von Anhängeetiketten war früher gar nicht so selten.
Leider waren diese Anhänger meist in einem schlechten Zustand und vor allem schlecht gestempelt und wurden daher ncht sehr oft gesammelt.
ich habe aus einem Posten eine rechte Anzahl solcher Anhängetiketten, aber die wenigsten sind wirklich Sammelwürdig.
Bei privaten Etiketten kann auch nicht abgeschätzt werden, was hier versendet wurde.
Ich mag mich selber erinnern, dass wir als Schulkinder die Nachbarsfrau mit dem Handwagen zur Post begleitet haben.
Bei der Kirschenernte hat sie Spankörbe mit Kirschen gefüllt, mit einem Küchentuch abgedeckt und mit Schnur zugebunden. Eine Anhängeetikette mit der Adresse daran gehängt und so hat sie die Verwandten und Bekannten in der Stadt mit frischen Früchten beliefert.
Später kamen die Körbe wieder zurück. Diesmal gefüllt mit getragenen Kinderkleider und Schuhen für die Kleinsten oder mit einem Stück Stoff, welche sie als Damenscheiderin aus der Stadt benötigt hatte.
Hier ein Bild von einem Spankorb. Aber nicht einem Original aus der damaligen Zeit.

Leider waren diese Anhänger meist in einem schlechten Zustand und vor allem schlecht gestempelt und wurden daher ncht sehr oft gesammelt.
ich habe aus einem Posten eine rechte Anzahl solcher Anhängetiketten, aber die wenigsten sind wirklich Sammelwürdig.
Bei privaten Etiketten kann auch nicht abgeschätzt werden, was hier versendet wurde.
Ich mag mich selber erinnern, dass wir als Schulkinder die Nachbarsfrau mit dem Handwagen zur Post begleitet haben.
Bei der Kirschenernte hat sie Spankörbe mit Kirschen gefüllt, mit einem Küchentuch abgedeckt und mit Schnur zugebunden. Eine Anhängeetikette mit der Adresse daran gehängt und so hat sie die Verwandten und Bekannten in der Stadt mit frischen Früchten beliefert.
Später kamen die Körbe wieder zurück. Diesmal gefüllt mit getragenen Kinderkleider und Schuhen für die Kleinsten oder mit einem Stück Stoff, welche sie als Damenscheiderin aus der Stadt benötigt hatte.
Hier ein Bild von einem Spankorb. Aber nicht einem Original aus der damaligen Zeit.

PitschLe- Anzahl der Beiträge : 94
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Re: Kofferanhänger
Hier ein Etikett von 1937 mit dem Absender Orris Aktiengesellschaft für Fettprodukte Zug.

Hier kann es sich um die Lieferung eines Kessels mit Margarine oder Speisefett handeln, welches die Firma hergestellt und vertrieben hat. Der Empfänger war inhaber eines Comestibles Geschäfts in Zürich.
Auch hier wurde eine Anhängeetikette an den Kessel gebunden und ohne weitere Verpackung abgeschickt.
Das Porto für eine Paketsendung von 5 Kg im Nahbereich von Zug nach Zürich war 60 Rp.
Ich habe im Keller noch einen solchen Fettkessel gefunden. Nicht von dieser Firma und nicht aus dieser Zeit.


Hier kann es sich um die Lieferung eines Kessels mit Margarine oder Speisefett handeln, welches die Firma hergestellt und vertrieben hat. Der Empfänger war inhaber eines Comestibles Geschäfts in Zürich.
Auch hier wurde eine Anhängeetikette an den Kessel gebunden und ohne weitere Verpackung abgeschickt.
Das Porto für eine Paketsendung von 5 Kg im Nahbereich von Zug nach Zürich war 60 Rp.
Ich habe im Keller noch einen solchen Fettkessel gefunden. Nicht von dieser Firma und nicht aus dieser Zeit.

PitschLe- Anzahl der Beiträge : 94
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Re: Kofferanhänger
Hier habe ich noch 2 Etiketten.
Absender waren Ärzte und der Empfänger das Hygiene Institut der Universität Zürich,
Was hier die Ärzte mit solchen Etiketten versendet haben weiss ich nicht.
Proben für Laboruntersuchungen? Aber in welcher Form? Fläschchen, Beutel oder was?
Die aufgeklebten Marken entsprechen dem Briefporto aus der Zeit.

Absender waren Ärzte und der Empfänger das Hygiene Institut der Universität Zürich,
Was hier die Ärzte mit solchen Etiketten versendet haben weiss ich nicht.
Proben für Laboruntersuchungen? Aber in welcher Form? Fläschchen, Beutel oder was?
Die aufgeklebten Marken entsprechen dem Briefporto aus der Zeit.

PitschLe- Anzahl der Beiträge : 94
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Re: Kofferanhänger
Hallo Pietsche,
Danke für die Berichte.
Danke für die Berichte.
Rore- Anzahl der Beiträge : 46
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Alter : 86
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Re: Kofferanhänger
Hallo PitschLe
Bin erstaunt über den Wert "Briefporto". Bei Waren die mit einer Etikette verschickt wurden handelte es sich wohl nicht gerade um Briefe bzw. kleine Gegenstände. Kann das sein das die Universität gewisse Portoermässigungen hatte?
Gruss Hampi
Die aufgeklebten Marken entsprechen dem Briefporto aus der Zeit.
Bin erstaunt über den Wert "Briefporto". Bei Waren die mit einer Etikette verschickt wurden handelte es sich wohl nicht gerade um Briefe bzw. kleine Gegenstände. Kann das sein das die Universität gewisse Portoermässigungen hatte?
Gruss Hampi
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Hampi- Anzahl der Beiträge : 116
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Alter : 74
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Re: Kofferanhänger
Ich hab hier auch noch einen, leider etwas beschädigt:


Soweit ich das einigermassen entziffern kann:
Absender: Tierarzt Gabathuler (?) in Davos-Platz (GR)
Empfänger: Landwirt Caspar Buol (?), Spino in Davos-Glaris
Vermerk: Zerbrechlich
Bei den blauen Krakeln vermute ich mal: 600 Gr. plus ein Zeichen wie ein kleiner Fisch mit grosser Schwanzflosse....
Es gibt heute - 111 Jahre später - in Davos-Glaris eine Strasse mit Namen Spina, die am gleichnamigen Restaurant vorbei zu einigen Höfen führt. Vielleicht war die Medi mal dorthin unterwegs...
LG Bumbi


Soweit ich das einigermassen entziffern kann:
Absender: Tierarzt Gabathuler (?) in Davos-Platz (GR)
Empfänger: Landwirt Caspar Buol (?), Spino in Davos-Glaris
Vermerk: Zerbrechlich
Bei den blauen Krakeln vermute ich mal: 600 Gr. plus ein Zeichen wie ein kleiner Fisch mit grosser Schwanzflosse....
Es gibt heute - 111 Jahre später - in Davos-Glaris eine Strasse mit Namen Spina, die am gleichnamigen Restaurant vorbei zu einigen Höfen führt. Vielleicht war die Medi mal dorthin unterwegs...
LG Bumbi
Re: Kofferanhänger
Hampi,
das Briefporto in diesen Jahren war für Sendungen bis 250 g. gültig.
Dass ein Etikett verwendet wurde, bedeutet, dass es auf dem versendeten Gegenstand nicht oder nur schwer möglich war, eine Adress anzubringen.
Vielleich wegen der Form oder der Grösse. Ich weiss es nicht. Dazu habe ich keine Informationen gefunden.
Gruss PitschLe
das Briefporto in diesen Jahren war für Sendungen bis 250 g. gültig.
Dass ein Etikett verwendet wurde, bedeutet, dass es auf dem versendeten Gegenstand nicht oder nur schwer möglich war, eine Adress anzubringen.
Vielleich wegen der Form oder der Grösse. Ich weiss es nicht. Dazu habe ich keine Informationen gefunden.
Gruss PitschLe
PitschLe- Anzahl der Beiträge : 94
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Re: Kofferanhänger
@ PitschLe
Super Bericht und verständlich erklärt. Der Spannkorb weckte bei mir Jugenderinnerungen. Von meiner Tante im Baselland erhielten wir solche Körbe, via PTT, gefüllt mit tiefschwarzen Kirschen.
Ich hätte noch eine Frage zu den Uni-Etiketten. Unter dem Absender ist "St.R" eingedruckt. Was heisst dies?
Februar 1941, 20000 Stk. und Juli 1941, 20000 Stk. ein enormer Verschleiss.
Grüsse
pietschi
Super Bericht und verständlich erklärt. Der Spannkorb weckte bei mir Jugenderinnerungen. Von meiner Tante im Baselland erhielten wir solche Körbe, via PTT, gefüllt mit tiefschwarzen Kirschen.
Ich hätte noch eine Frage zu den Uni-Etiketten. Unter dem Absender ist "St.R" eingedruckt. Was heisst dies?
Februar 1941, 20000 Stk. und Juli 1941, 20000 Stk. ein enormer Verschleiss.
Grüsse
pietschi
pietschi- Anzahl der Beiträge : 166
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Re: Kofferanhänger
@ pietschi
ich würde das als Druckereivermerk bezeichnen.
St. R als Zeichen für die Druckerei, II.41 + VII. 41 als Druckdatum und 20 000 als Druckauflage.
Da ja nicht bekannt ist, was mit diesen Etiketten ans Institut eingeliefert wurde, ist ein Verbrauch der Etiketten mengenmässig auch nicht einzustufen. Ich nehme nicht an, dass viele Ärzte ein eigenes Labor und das entsprechende Personal hatten. Allfällige Proben mussten sicher an die dazu befähigten Institute gesendet werden.
Es ist mir auch nicht bekannt, welche Krankheiten in den Kriegsjahren akut auftraten und allenfalls im Labor nachgewiesen werden konnten. Das es überhaupt gedruckte Etiketten gab, lässt aber schon auf einen grösseren Verbrauch schliessen.
Gruss PitschLe
ich würde das als Druckereivermerk bezeichnen.
St. R als Zeichen für die Druckerei, II.41 + VII. 41 als Druckdatum und 20 000 als Druckauflage.
Da ja nicht bekannt ist, was mit diesen Etiketten ans Institut eingeliefert wurde, ist ein Verbrauch der Etiketten mengenmässig auch nicht einzustufen. Ich nehme nicht an, dass viele Ärzte ein eigenes Labor und das entsprechende Personal hatten. Allfällige Proben mussten sicher an die dazu befähigten Institute gesendet werden.
Es ist mir auch nicht bekannt, welche Krankheiten in den Kriegsjahren akut auftraten und allenfalls im Labor nachgewiesen werden konnten. Das es überhaupt gedruckte Etiketten gab, lässt aber schon auf einen grösseren Verbrauch schliessen.
Gruss PitschLe
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Re: Kofferanhänger
@bumbi
Ich denke, der Absender hat die Etikette beschrieben und ging damit zur Post. Aber der Schalterbeamte/in musste ja irgendwo die Briefmarken verkleben....also blieb ja nur die Rückseite.
Gruss
Afredolino
bumbi schrieb:Wurden bewusst so viele Briefmarken aufgeklebt, um die Schrift abzudecken? Weswegen?
Ich denke, der Absender hat die Etikette beschrieben und ging damit zur Post. Aber der Schalterbeamte/in musste ja irgendwo die Briefmarken verkleben....also blieb ja nur die Rückseite.
Gruss
Afredolino
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Re: Kofferanhänger
In meinem Album habe ich noch diesen Anhänger

Am 15. September 1905 wurde eine Sendung mit einem Gewicht von 4.8 Kg von Obmoos an die Tuchfabrik in Chur verschickt.
Frankiert ist die Etikette mit einer Stehenden Helvetia, SBK-Nr. 76F

Bilder zu dieser Tuchfabrik habe ich leider keine gefunden, dafür etwas über den damaligen Besitzer:
Schwendener, Heinrich
geboren 13.5.1836 Chur, gestorben 11.9.1906 Chur, ref., von Buchs (SG) und Sevelen, ab 1898 von Chur. Sohn des Heinrich und der Margaretha geb. Zogg. Magdalena Wunderer, von Schiers. Schwendener Heinrich gründete 1860 als Wollspinner die Tuchfabrik am Fuss des bischöfl. Hofs in Chur, die Strickgarn und Bündner Tuch herstellte. 1893 richtete er eine Wasserturbine ein. Die Lohnspinnerei fabrizierte nun auch Wolldecken und Militärstoffe. Nach dem Tod des ältesten Sohnes Heinrich übernahm 1904 sein Sohn Emil die Fabrik. Dessen Witwe, Barbara S.-Nauser, führte das Unternehmen mit ihrem Sohn bis 1950 weiter. 1937 waren noch drei Arbeiter beschäftigt, 1953 wurde die Firma liquidiert.
Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz
Gruss
Afredolino

Am 15. September 1905 wurde eine Sendung mit einem Gewicht von 4.8 Kg von Obmoos an die Tuchfabrik in Chur verschickt.
Frankiert ist die Etikette mit einer Stehenden Helvetia, SBK-Nr. 76F

Bilder zu dieser Tuchfabrik habe ich leider keine gefunden, dafür etwas über den damaligen Besitzer:
Schwendener, Heinrich
geboren 13.5.1836 Chur, gestorben 11.9.1906 Chur, ref., von Buchs (SG) und Sevelen, ab 1898 von Chur. Sohn des Heinrich und der Margaretha geb. Zogg. Magdalena Wunderer, von Schiers. Schwendener Heinrich gründete 1860 als Wollspinner die Tuchfabrik am Fuss des bischöfl. Hofs in Chur, die Strickgarn und Bündner Tuch herstellte. 1893 richtete er eine Wasserturbine ein. Die Lohnspinnerei fabrizierte nun auch Wolldecken und Militärstoffe. Nach dem Tod des ältesten Sohnes Heinrich übernahm 1904 sein Sohn Emil die Fabrik. Dessen Witwe, Barbara S.-Nauser, führte das Unternehmen mit ihrem Sohn bis 1950 weiter. 1937 waren noch drei Arbeiter beschäftigt, 1953 wurde die Firma liquidiert.
Quelle: Historisches Lexikon der Schweiz
Gruss
Afredolino
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Re: Kofferanhänger
Und noch ein Anhänger mit Stehenden Helvetia's

Hier wurde eine Sendung von 11 Kg von Flums, Kanton St. Gallen, an den Lehrer Fritz Vögeli in Rüti, Kanton Glarus verschickt. Frankiert ist die Etikette mit 2x SBK-Nr. 68D ( 30-Rappen ) und einmal mit der SBK-Nr. 75D ( 1-Franken ).
Leider habe ich über die Baumwollspinnerei von Martin Zeller nicht viel im Netz gefunden. Vielleicht deshalb, weil es in Flums eine merklich grössere Spinnerei gab, die Spinnerei Spörry, die im Jahr 2009 aber ebenfalls die Tore schliessen musste.
Gruss
Afredolino

Hier wurde eine Sendung von 11 Kg von Flums, Kanton St. Gallen, an den Lehrer Fritz Vögeli in Rüti, Kanton Glarus verschickt. Frankiert ist die Etikette mit 2x SBK-Nr. 68D ( 30-Rappen ) und einmal mit der SBK-Nr. 75D ( 1-Franken ).
Leider habe ich über die Baumwollspinnerei von Martin Zeller nicht viel im Netz gefunden. Vielleicht deshalb, weil es in Flums eine merklich grössere Spinnerei gab, die Spinnerei Spörry, die im Jahr 2009 aber ebenfalls die Tore schliessen musste.
Gruss
Afredolino
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Re: Kofferanhänger
@ Bumbi,
zu deiner Etikette Sacchetti Celeste Manno. Fabbrica die Sedie Ticinesi (Fabrik für Tessiner Stühle)
Die Firma Sacchetti aus Manno stellt auch heute noch Tessiner Stühle her. Das sind Holzstühle mit einer geflochtenen Sitzfläche.
Ich habe im Internet einen Beitrag über diese Firma gefunden.
http://epaper2.tessinerzeitung.ch/ee/teze/_main_/2015/04/24/015/teze-_main_-2015-04-24-015.pdf
Hier wird beschrieben wie der Sohn des Firmenbesitzers, Aldo, in jungen Jahren nach Basel an die Messe fuhr um dort die Stühle und weitere Artikel der Firma anzubieten.
Dieser Zeitungsbeitrag passt zu deiner Etikette. Wenn man das Bild mit der Frankatur um 180 Grad dreht, kann man oben ein Tei des Textes lesen.
"una Sedia No 10" der weitere Text ist mit den Marken überdeckt. Ich mache nun mal folgende Überlegung.
Aldo hat an der Mustermesse einen Stuhl No. 10 an einen Kunden in Riehen verkauft. Auf einem Etikett schreibt er auf was der Kunde gewählt hat.
"Una sedia No 10" und dann die weitere Beschreibung des Stuhls. Z.B. Farbe, Art des Holzes oder ähnliches. Dieses Etikett bringt er nach Hause und dort wird der entsprechende Stuhl mit dem Etikett versehen und nach Riehen gesendet. Möglicherweise hat der Kunde seine Adressa auch selber auf die Etikette geschrieben.
Zu dieser Geschichte passt, dass das Versand Stempeldatum nur ein par Tage nach der Messe von 1959 ist. Diese war vom 11. bis 21. April 1959.
Der Text auf der Rückseite hatte keine postalische Bedeutung und so konnten die Marken auch über den Text geklebt werden.
Bemerkenswert ist aber auch, dass die Post einen Stuhl mit einer Anhängeetikette für Fr. 1.30 per Nachnahme vom Tessin nach Riehen transportiert hat.
Gruss PitschLe
zu deiner Etikette Sacchetti Celeste Manno. Fabbrica die Sedie Ticinesi (Fabrik für Tessiner Stühle)
Die Firma Sacchetti aus Manno stellt auch heute noch Tessiner Stühle her. Das sind Holzstühle mit einer geflochtenen Sitzfläche.
Ich habe im Internet einen Beitrag über diese Firma gefunden.
http://epaper2.tessinerzeitung.ch/ee/teze/_main_/2015/04/24/015/teze-_main_-2015-04-24-015.pdf
Hier wird beschrieben wie der Sohn des Firmenbesitzers, Aldo, in jungen Jahren nach Basel an die Messe fuhr um dort die Stühle und weitere Artikel der Firma anzubieten.
Dieser Zeitungsbeitrag passt zu deiner Etikette. Wenn man das Bild mit der Frankatur um 180 Grad dreht, kann man oben ein Tei des Textes lesen.
"una Sedia No 10" der weitere Text ist mit den Marken überdeckt. Ich mache nun mal folgende Überlegung.
Aldo hat an der Mustermesse einen Stuhl No. 10 an einen Kunden in Riehen verkauft. Auf einem Etikett schreibt er auf was der Kunde gewählt hat.
"Una sedia No 10" und dann die weitere Beschreibung des Stuhls. Z.B. Farbe, Art des Holzes oder ähnliches. Dieses Etikett bringt er nach Hause und dort wird der entsprechende Stuhl mit dem Etikett versehen und nach Riehen gesendet. Möglicherweise hat der Kunde seine Adressa auch selber auf die Etikette geschrieben.
Zu dieser Geschichte passt, dass das Versand Stempeldatum nur ein par Tage nach der Messe von 1959 ist. Diese war vom 11. bis 21. April 1959.
Der Text auf der Rückseite hatte keine postalische Bedeutung und so konnten die Marken auch über den Text geklebt werden.
Bemerkenswert ist aber auch, dass die Post einen Stuhl mit einer Anhängeetikette für Fr. 1.30 per Nachnahme vom Tessin nach Riehen transportiert hat.
Gruss PitschLe
PitschLe- Anzahl der Beiträge : 94
Anmeldedatum : 07.08.18
Ort : Aargau
Re: Kofferanhänger
Hoi Pitschle,
Spannende Sache !
Hochinteressant, was so eine Etikette hergeben kann
Ich danke Dir !!
LG Bumbi
Spannende Sache !
Hochinteressant, was so eine Etikette hergeben kann

Ich danke Dir !!



LG Bumbi
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