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Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
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bumbi
StampFan
Boudicca8
rudischmidt
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
rudischmidt schrieb:Dieser nach Zürich adressierte Luftpostbrief wurde am 27.03.1944 in Buenos Aires aufgegeben:
Der Beleg durchlief die US-amerikanische Zensurstelle in San Juan, wo er linksseitig geöffnet und mit einem Zellophan-Streifen "EXAMINED BY 64045" wieder verschlossen wurde.
Anschließend durchlief der Beleg als Transitpost die ABP Berlin, wo er erneut linksseitig geöffnet und wo nach erfolgter Prüfung ein Verschlussstreifen angebracht wurde, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann BP4.3, dokumentiert.
In der ABP Berlin wurde vorderseitig sowie rückseitig mit einem Pinselstrich chemisch geprüft, wobei die verwendete Chemikalie mit dem violetten Futter des Briefumschlages reagierte und den Pinselstrich entsprechend einfärbte.
Liebe Grüße
Rüdiger
Hier folgt ein bezüglich der Prüfvermerke der ABP Berlin identisches Pendant zu diesem bereits am 25.11.2018 hier im Thread gezeigten Beleg!
Auch dieser am 07.04.1944 in Stockholm aufgegebene, nach Zürich adressierte Brief durchlief als Transitpost die ABP Berlin, wo er rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung ein Verschlussstreifen, Landsmann BV3.2, angebracht wurde, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann BP4.3, dokumentiert:
In der ABP Berlin wurde vorderseitig sowie rückseitig mit senkrechten Pinselstrichen chemisch geprüft.
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hier ein Neuzugang, den ausser mir bei ebay niemand haben wollte:
https://www.ebay.de/itm/1943-PORTUGAL-LISBOA-OKW-ZENSUR-DAVOS-SWITZERLAND-SCHWEIZ-FOTOKARTE-AIR/202593371833?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649
Es handelt sich um eine nach "Davos-Platz" adressierte, am 12.11.1943 in Portugal per Luftpost aufgegebene Ansichtskarte:
Luftpost aus Portugal in die Schweiz durchlief teilweise die ABP Berlin, so auch in diesem Falle, was man an dem Kennbuchstaben "b" im Handprüfstempel erkennt.
Dieser Beleg wurde vorderseitig per zwei diagonalen Pinselstrichen mit zwei verschiedenen Chemikalien chemisch geprüft, weshalb ich ihn für meine Sammlung in jedem Falle erworben hätte.
Der Beleg ist für mich aus zwei Gründen sehr interessant:
Da ist einmal die Frankatur in Form einer portugiesischen Sondermarke die einen Schäfer darstellt, gut erkannbar an seinem Schäferstab sowie dem Schaffell, in das er sich gekleidet hat. Somit wird dieser Beleg nicht in meine Sammlung chemische Zensur ausfgenommen, sondern in meine thematische Sammlung "Schafherden".
Und jetzt kommt der Clou:
Bei dem hier verwendeten Handprüfstempel der ABP Berlin handelt es sich um die lediglich von Oktober bis November 1943 verwendete Type "geprüft" mit flacher Tilde, linker Bogen nach unten, Adler zeigt links auf "k", rechts auf "m", Landsmann BP4.2.
Dieser Handprüfstempel ist laut Landsmann als solcher bereits "schwer zu finden" und dürfte in der Kombination mit chemischer Zensur mit passender Frankatur für ein thematisches Exponat "Schafherden" wohl ein Unikat darstellen!
Auf jeden Fall wäre ich bereit gewesen, für ein solches Ausnahmestück einen deutlich höheren Preis zu akzeptieren als in diesem Falle bei ebay gefordert!
Mein Fazit: Augen auf bei Tausch und Kauf!
Liebe Grüße
Rüdiger
https://www.ebay.de/itm/1943-PORTUGAL-LISBOA-OKW-ZENSUR-DAVOS-SWITZERLAND-SCHWEIZ-FOTOKARTE-AIR/202593371833?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649
Es handelt sich um eine nach "Davos-Platz" adressierte, am 12.11.1943 in Portugal per Luftpost aufgegebene Ansichtskarte:
Luftpost aus Portugal in die Schweiz durchlief teilweise die ABP Berlin, so auch in diesem Falle, was man an dem Kennbuchstaben "b" im Handprüfstempel erkennt.
Dieser Beleg wurde vorderseitig per zwei diagonalen Pinselstrichen mit zwei verschiedenen Chemikalien chemisch geprüft, weshalb ich ihn für meine Sammlung in jedem Falle erworben hätte.
Der Beleg ist für mich aus zwei Gründen sehr interessant:
Da ist einmal die Frankatur in Form einer portugiesischen Sondermarke die einen Schäfer darstellt, gut erkannbar an seinem Schäferstab sowie dem Schaffell, in das er sich gekleidet hat. Somit wird dieser Beleg nicht in meine Sammlung chemische Zensur ausfgenommen, sondern in meine thematische Sammlung "Schafherden".
Und jetzt kommt der Clou:
Bei dem hier verwendeten Handprüfstempel der ABP Berlin handelt es sich um die lediglich von Oktober bis November 1943 verwendete Type "geprüft" mit flacher Tilde, linker Bogen nach unten, Adler zeigt links auf "k", rechts auf "m", Landsmann BP4.2.
Dieser Handprüfstempel ist laut Landsmann als solcher bereits "schwer zu finden" und dürfte in der Kombination mit chemischer Zensur mit passender Frankatur für ein thematisches Exponat "Schafherden" wohl ein Unikat darstellen!
Auf jeden Fall wäre ich bereit gewesen, für ein solches Ausnahmestück einen deutlich höheren Preis zu akzeptieren als in diesem Falle bei ebay gefordert!
Mein Fazit: Augen auf bei Tausch und Kauf!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hier ein Neuzugang, frisch erworben bei ebay.
Es erfolgte zu meinem Glück nur ein sehr moderates Gegengebot:
https://www.ebay.de/itm/1943-10-03-Warschau-R-Postkarte-an-Internierten-im-Lager-Gudo-Zensur/312500770780?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649
In der Beschreibung bei ebay wird die für mich interessante chemische Zensur auf der Rückseite mit keiner Silbe erwähnt:
1943 (10.03.) Warschau, R-Postkarte an einen polnischen Internierten im Lager Losone. Da er nicht mehr im Lager in Losone war, wurde der Brief ins Lager Gudo weitergeleitet. Deutsche und Schweizer Zensur, sowie Schweizer Leitzettel und Leitstempel. Interessant!
Liebe Grüße
Rüdiger
Es erfolgte zu meinem Glück nur ein sehr moderates Gegengebot:
https://www.ebay.de/itm/1943-10-03-Warschau-R-Postkarte-an-Internierten-im-Lager-Gudo-Zensur/312500770780?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649
In der Beschreibung bei ebay wird die für mich interessante chemische Zensur auf der Rückseite mit keiner Silbe erwähnt:
1943 (10.03.) Warschau, R-Postkarte an einen polnischen Internierten im Lager Losone. Da er nicht mehr im Lager in Losone war, wurde der Brief ins Lager Gudo weitergeleitet. Deutsche und Schweizer Zensur, sowie Schweizer Leitzettel und Leitstempel. Interessant!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Postkarte mit Zusatzfrankatur Hindenburg, aufgegeben am 23.12.1940 in WIEN 102, adressiert nach "Beinwil am See, Kanton Aargau, Schweiz":
Der Beleg durchlief die ABP in Frankfurt, wo ein Maschinenprüfstempel in Schwarz, katalogisiert als Landsmann EPM1.1, abgeschlagen wurde, bei dem der linke Stempelkopf oben einen Bruch im Kreis aufweist.
Rückseitig zeigt dieser Beleg deutlich eine diagonal von links unten nach rechts oben erfolgte chemische Zensur.
Laut handschriftlichem Vermerk auf der Rückseite "Erhalten 12 I 41" war dieser Beleg eine ganze Weile unterwegs!
Liebe Grüße
Rüdiger
Der Beleg durchlief die ABP in Frankfurt, wo ein Maschinenprüfstempel in Schwarz, katalogisiert als Landsmann EPM1.1, abgeschlagen wurde, bei dem der linke Stempelkopf oben einen Bruch im Kreis aufweist.
Rückseitig zeigt dieser Beleg deutlich eine diagonal von links unten nach rechts oben erfolgte chemische Zensur.
Laut handschriftlichem Vermerk auf der Rückseite "Erhalten 12 I 41" war dieser Beleg eine ganze Weile unterwegs!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Salut Rüdiger
Ich habe einen Stapel Briefe aus der Zeit vor mir. Dank deiner Ausführungen kommt Licht in s Dunkle, obwohl nicht mein Sammelgebiet. Aber Historisch spannend. Ich stelle nun fest, dass ja ALLE die Post kontrolliert haben. Die USA/ Canadier/Holländer / Briten etc. anbei ein Exemplar aus Portugal
Ich wühl mich mal durch meinen Stapel und kuck mir die Belege nochmals genauer an...........
Lg Golder
Ich habe einen Stapel Briefe aus der Zeit vor mir. Dank deiner Ausführungen kommt Licht in s Dunkle, obwohl nicht mein Sammelgebiet. Aber Historisch spannend. Ich stelle nun fest, dass ja ALLE die Post kontrolliert haben. Die USA/ Canadier/Holländer / Briten etc. anbei ein Exemplar aus Portugal
Ich wühl mich mal durch meinen Stapel und kuck mir die Belege nochmals genauer an...........
Lg Golder
Gast- Gast
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo Golder,
in der Tat wurde während des Zweiten Weltkriegs in den meisten Ländern zensiert, was dieses Sammelgebiet so extrem abwechslungsreich macht!
Vielen Dank für das Zeigen dieses interessanten Beleges mit Doppelzensur, aufgegeben am 18.12.1943 in PONTA DELGADA auf den zu Portugal gehörenden Azoren.
In Portugal kamen während des Zweiten Weltkriegs lediglich zwei verschiedene Zensurstempel zum Einsatz. Dieser in Violett ist bei Wolter beschrieben als Kreisstempel mit 24 mm Durchmesser und der Inschrift "M. G. / C. M. P. T. / P / 50". Bei Deinem Exemplar sieht es mir aber eher nach einem Doppelkreisstempel aus, der in der einschlägigen Literatur demnach noch nicht bekannt wäre!
Im Deutschen Reich wurde "Post aus dem feindlichen Ausland in die Schweiz" seit Anfang 1943 durch die ABP Paris überwacht. Dort wurde der Handprüfstempel mit den Kennbuchstaben "x" abgeschlagen sowie die chemische Zensur mit, sofern ich das auf dem Foto richtig erkenne, drei verschiedenen Chemikalien durchgeführt.
Ein sehr interessanter Beleg zum Thema chemische Zensur, zeig uns gerne mehr davon!
Liebe Grüße
Rüdiger
in der Tat wurde während des Zweiten Weltkriegs in den meisten Ländern zensiert, was dieses Sammelgebiet so extrem abwechslungsreich macht!
Vielen Dank für das Zeigen dieses interessanten Beleges mit Doppelzensur, aufgegeben am 18.12.1943 in PONTA DELGADA auf den zu Portugal gehörenden Azoren.
In Portugal kamen während des Zweiten Weltkriegs lediglich zwei verschiedene Zensurstempel zum Einsatz. Dieser in Violett ist bei Wolter beschrieben als Kreisstempel mit 24 mm Durchmesser und der Inschrift "M. G. / C. M. P. T. / P / 50". Bei Deinem Exemplar sieht es mir aber eher nach einem Doppelkreisstempel aus, der in der einschlägigen Literatur demnach noch nicht bekannt wäre!
Im Deutschen Reich wurde "Post aus dem feindlichen Ausland in die Schweiz" seit Anfang 1943 durch die ABP Paris überwacht. Dort wurde der Handprüfstempel mit den Kennbuchstaben "x" abgeschlagen sowie die chemische Zensur mit, sofern ich das auf dem Foto richtig erkenne, drei verschiedenen Chemikalien durchgeführt.
Ein sehr interessanter Beleg zum Thema chemische Zensur, zeig uns gerne mehr davon!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Gerne Rüdiger
Ich bin gespannt was du zu diesem Brief erzählen kannst. Ich bin nicht sicher, ob die Verfärbungen der Klebestelle entlang rückseitig, chemischer Natur ist. ich habe dies bei anderen Briefen auch so beobachtet.
Fast scheint es, dass der Brief 3x geöffnet resp. kontrolliert wurde.
Schöne Pfingsten. Golder
Ich bin gespannt was du zu diesem Brief erzählen kannst. Ich bin nicht sicher, ob die Verfärbungen der Klebestelle entlang rückseitig, chemischer Natur ist. ich habe dies bei anderen Briefen auch so beobachtet.
Fast scheint es, dass der Brief 3x geöffnet resp. kontrolliert wurde.
Schöne Pfingsten. Golder
Gast- Gast
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo Golder,
die Verfärbung der Klebestellen ist chemischer Natur, hat aber nichts mit chemischer Zensur zu tun. Die organischen Bestandteile des Klebers oxidieren mit der Zeit und führen zu diesem Phänomen, das man relativ häufig bei Umschlägen gerade aus dieser Zeit feststellt.
Der nach Interlaken adressierte Brief wurde im Juni 1943 in Tanger in Marokko aufgegeben.
Marokko stand während des Zweiten Weltkriegs unter spanischer Verwaltung und sämtliche Sendungen nach dem Ausland wurden zensiert, weshalb der Brief der Zensurstelle in Madrid zugeleitet und dort rechtsseitig geöffnet und mit einem Verschlußzettel "CENSURA GUBERNATIVA MADRID" wieder verschlossen wurde.
Seit Anfang 1943 überwachte die ABP Paris die Post zwischen dem feindlichen Ausland und der Schweiz. In diesem Falle wurde der Brief in der ABP Paris rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann XV1.1, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann XP6.2, dokumentiert, den man wie auch den Verschlußstreifen, anhand des Kennbuchstabens "x" problemlos der ABP Paris zuordnen kann.
Bei dem, sofern ich das richtig erkenne, auf dem spanischen, aber unter dem deutschen Verschlußstreifen abgeschlagenen Maschinenstempel könnte es sich um einen Durchgangsstempel aus Madrid handeln!??? Den Beleg einfach mal gegen das Licht halten, dann wissen wir, ob das stimmt oder nicht!
Frohe Pfingsttage wünscht
Rüdiger
die Verfärbung der Klebestellen ist chemischer Natur, hat aber nichts mit chemischer Zensur zu tun. Die organischen Bestandteile des Klebers oxidieren mit der Zeit und führen zu diesem Phänomen, das man relativ häufig bei Umschlägen gerade aus dieser Zeit feststellt.
Der nach Interlaken adressierte Brief wurde im Juni 1943 in Tanger in Marokko aufgegeben.
Marokko stand während des Zweiten Weltkriegs unter spanischer Verwaltung und sämtliche Sendungen nach dem Ausland wurden zensiert, weshalb der Brief der Zensurstelle in Madrid zugeleitet und dort rechtsseitig geöffnet und mit einem Verschlußzettel "CENSURA GUBERNATIVA MADRID" wieder verschlossen wurde.
Seit Anfang 1943 überwachte die ABP Paris die Post zwischen dem feindlichen Ausland und der Schweiz. In diesem Falle wurde der Brief in der ABP Paris rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann XV1.1, wieder verschlossen, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann XP6.2, dokumentiert, den man wie auch den Verschlußstreifen, anhand des Kennbuchstabens "x" problemlos der ABP Paris zuordnen kann.
Bei dem, sofern ich das richtig erkenne, auf dem spanischen, aber unter dem deutschen Verschlußstreifen abgeschlagenen Maschinenstempel könnte es sich um einen Durchgangsstempel aus Madrid handeln!??? Den Beleg einfach mal gegen das Licht halten, dann wissen wir, ob das stimmt oder nicht!
Frohe Pfingsttage wünscht
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo zusammen,
Wiederum eine spannende Geschichte !
Wenn ich genau auf das untere Bild schaue, dann kann ich unter dem deutschen Verschlusstreifen ansatzweise einen Stempel "ESPANA" erkennen. Es müsste sich demnach schon um einen spanischen maschinellen Stempel handeln.
LG Bumbi
Wiederum eine spannende Geschichte !
Wenn ich genau auf das untere Bild schaue, dann kann ich unter dem deutschen Verschlusstreifen ansatzweise einen Stempel "ESPANA" erkennen. Es müsste sich demnach schon um einen spanischen maschinellen Stempel handeln.
LG Bumbi
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo Christoff,
zunächst einmal Danke für das Kompliment, man tut, was man kann!
Um die Deutung dieses Beleges für heute abzuschliessen, der Text im Maschinenstempel lautet:
FRANCO / FRANCO / FRANCO / ARRIBA ESPANA
Auf den jetzt gezeigten Beleg komme ich morgen zurück!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo Christoff,
auch dieser Brief, aufgegeben in Lissabon in Portugal im Oktober 1943, durchlief als Post zwischen dem feindlichen Ausland und der Schweiz die ABP Paris, wo auch in diesem Falle der Brief rückseitig geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem Verschlußstreifen, Landsmann XV1.1, wieder verschlossen wurde, was ein Handprüfstempel in Rot, Landsmann XP6.2, dokumentiert, soweit ist alles deckungsgleich zum zuvor gezeigten Beleg aus Spanien.
Der Clou ist, dass von diesem Beleg auch der Inhalt erhalten geblieben ist und dass der Briefbogen eindeutig in der ABP Paris durch die chemische Zensur lief, was ein Pinselstrich mit blauer Tinte beweist. Mit dieser Methode sollten versteckt geschriebene Texte sichtbar gemacht werden, die mit Chemikalien entsprechend dem kurz vor dem Zweiten Weltkrieg auf den Markt gekommenen "Tintenkiller" geschrieben wurden. Im positiven Falle würde das Ergebnis so aussehen wie auf meinem Profilbild!
Der andere Briefbogen mit einem Absender aus Neuseeland hat nichts mit dem gezeigten Beleg aus Portugal zu tun ausser der Tatsache, dass auch bei diesem Briefbogen vorder- sowie rückseitig eine chemische Zensur durchgeführt wurde. Die ausführende ABP läßt sich bei diesem Beleg mangels eindeutiger Merkmale leider nicht 100%ig bestimmen!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Innsbruck - Zürich 1940 via ABP Frankfurt
Heute bekam ich diesen interessanten Beleg:
Es handelt sich um den Antwortteil einer Ganzsache DR P 230 I A, aufgegeben am 27.12.1940 in Innsbruck, adressiert nach Zürich, der vom Anbieter bei ebay absolut korrekt beschrieben wurde:
https://www.ebay.de/itm/DR-P-230-I-A-Ganzsache-mit-OKW-Zensur-nach-Z%C3%BCrich-1940-GA/233661874235?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649
Zur Zensur konnte der Anbieter immerhin mitteilen "mit OKW Zensur"!
Ein Blick in den Landsmann ergibt, dass für die Prüfung der Post in die Schweiz bis März 1943 die ABP Frankfurt zuständig war.
Dort wurde der übliche Maschinenprüfstempel, Landsmann EPM1.1, abgeschlagen, der in jedem zweiten Stempelkopf seit 9.40 oben einen Bruch im Kreis aufweist, hier über dem "Po" von "Postkarte" deutlich zu erkennen.
Unten im Adreßfeld findet sich ein handschriftlicher Vermerk, Landsmann EKH1.1, der für die ABP Frankfurt ebenfalls typisch war.
Unter der Absenderangabe finden sich zwei Prüfervermerke im Rechteck 8x4m, Landsmann EK1.1, mit den vierstelligen Zahlen "1522" sowie "1583", wie sie ebenfalls für die ABP Frankfurt typisch sind.
Selbst mit dieser zum ebay-Angebot erweiterten Beschreibung der Zensurvermerke wäre dieser Beleg mit den geforderten 6,49 € inklusive Porto mehr als gut bezahlt gewesen, weshalb ausser mir wohl auch niemand Interesse daran zeigte!
Zu diesem Thema paßt dieser Beleg wegen der auf der Vorderseite erfolgten "Prüfung auf Geheimschrift"!
Laut Fußnote im Landsmann "Striche durch Prüfung auf Geheimschrift findet man - trotz aktenkundig umfangreicher Durchführung - von Frankfurt relativ selten. Möglicherweise waren die Frankfurter Prüfer bei der Herstellung der Lösung besonders sorgfältig, so dass sie - wie vorgesehen - tatsächlich meist unsichtbar blieb."
Solche Belege sind extrem selten und ich hätte diesen auch zum Zehnfachen des geforderten Preises sehr gerne sofort gekauft!
Ich habe hier versucht, diesen beim Originalfoto bei ebay nur zu erahnenden Sachverhalt mittels Bildverarbeitung auch für den weniger versierten Sammler sichtbar zu machen:
Sofern sich eine solche Vermutung am Originalbeleg wie in diesem Falle bestätigt macht das Sammeln von Belegen mit chemischer Zensur unheimlich viel Spaß: zur Nachahmung empfohlen!!!
Liebe Grüße
Rüdiger
Es handelt sich um den Antwortteil einer Ganzsache DR P 230 I A, aufgegeben am 27.12.1940 in Innsbruck, adressiert nach Zürich, der vom Anbieter bei ebay absolut korrekt beschrieben wurde:
https://www.ebay.de/itm/DR-P-230-I-A-Ganzsache-mit-OKW-Zensur-nach-Z%C3%BCrich-1940-GA/233661874235?ssPageName=STRK%3AMEBIDX%3AIT&_trksid=p2057872.m2749.l2649
Zur Zensur konnte der Anbieter immerhin mitteilen "mit OKW Zensur"!
Ein Blick in den Landsmann ergibt, dass für die Prüfung der Post in die Schweiz bis März 1943 die ABP Frankfurt zuständig war.
Dort wurde der übliche Maschinenprüfstempel, Landsmann EPM1.1, abgeschlagen, der in jedem zweiten Stempelkopf seit 9.40 oben einen Bruch im Kreis aufweist, hier über dem "Po" von "Postkarte" deutlich zu erkennen.
Unten im Adreßfeld findet sich ein handschriftlicher Vermerk, Landsmann EKH1.1, der für die ABP Frankfurt ebenfalls typisch war.
Unter der Absenderangabe finden sich zwei Prüfervermerke im Rechteck 8x4m, Landsmann EK1.1, mit den vierstelligen Zahlen "1522" sowie "1583", wie sie ebenfalls für die ABP Frankfurt typisch sind.
Selbst mit dieser zum ebay-Angebot erweiterten Beschreibung der Zensurvermerke wäre dieser Beleg mit den geforderten 6,49 € inklusive Porto mehr als gut bezahlt gewesen, weshalb ausser mir wohl auch niemand Interesse daran zeigte!
Zu diesem Thema paßt dieser Beleg wegen der auf der Vorderseite erfolgten "Prüfung auf Geheimschrift"!
Laut Fußnote im Landsmann "Striche durch Prüfung auf Geheimschrift findet man - trotz aktenkundig umfangreicher Durchführung - von Frankfurt relativ selten. Möglicherweise waren die Frankfurter Prüfer bei der Herstellung der Lösung besonders sorgfältig, so dass sie - wie vorgesehen - tatsächlich meist unsichtbar blieb."
Solche Belege sind extrem selten und ich hätte diesen auch zum Zehnfachen des geforderten Preises sehr gerne sofort gekauft!
Ich habe hier versucht, diesen beim Originalfoto bei ebay nur zu erahnenden Sachverhalt mittels Bildverarbeitung auch für den weniger versierten Sammler sichtbar zu machen:
Sofern sich eine solche Vermutung am Originalbeleg wie in diesem Falle bestätigt macht das Sammeln von Belegen mit chemischer Zensur unheimlich viel Spaß: zur Nachahmung empfohlen!!!
Liebe Grüße
Rüdiger
Zuletzt von rudischmidt am So Aug 02, 2020 1:18 pm bearbeitet; insgesamt 2-mal bearbeitet
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
Anmeldedatum : 27.10.18
Alter : 66
Wien - Zürich 1943 via ABP München
Hier quasi als Ergänzung zu dem zuvor gezeigten Beleg ein am 23.11.1943 in Wien aufgegebener Brief, ebenfalls adressiert nach Zürich:
Ab April 1943 war für die Prüfung von Post in die Schweiz nicht mehr die ABP Frankfurt, sondern die ABP München zuständig.
In der ABP München wurde dieser Beleg oben geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem 20mm breiten hellbraunen Papierstreifen der Briefverschlußvorrichtung senkrecht geriffelt verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung "GEÖFFNET (d) OKW" dokumentiert.
Neben vier für die ABP München typische Prüferstempel zeigt dieser Beleg auf der Briefvorderseite eindeutig eine chemische Zensur diagonal von links oben nach rechts unten laufend!
Liebe Grüße
Rüdiger
Ab April 1943 war für die Prüfung von Post in die Schweiz nicht mehr die ABP Frankfurt, sondern die ABP München zuständig.
In der ABP München wurde dieser Beleg oben geöffnet und nach erfolgter Prüfung mit einem 20mm breiten hellbraunen Papierstreifen der Briefverschlußvorrichtung senkrecht geriffelt verschlossen, was ein Stempel der Briefverschlußvorrichtung "GEÖFFNET (d) OKW" dokumentiert.
Neben vier für die ABP München typische Prüferstempel zeigt dieser Beleg auf der Briefvorderseite eindeutig eine chemische Zensur diagonal von links oben nach rechts unten laufend!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Brief aus SESSLACKEN an das Rote Kreuz in Genf
Dieser an das Rote Kreuz in Genf adressierte Brief wurde, freigemacht mit 12 Pfennig entsprechend einem Inlandsbrief, am 11.12.1943 in "SESSLACKEN ÜBER INSTERBURG 2" aufgegeben:
Es wurde auf der Vorderseite links unten handschriftlich vermerkt "Zrk 13 Rpf Porto fehlen" und der Brief ging zur Ergänzung der Freimachung an den Absender zurück.
Dieser ergänzte die Freimachung entsprechend und übergab den Brief am 22.12.1943 erneut der Post, was ein Tagesstempel "SESSLACKEN ÜBER INSTERBURG 2" dokumentiert.
Der Brief durchlief die für Post aus dem Deutschen Reich in die Schweiz ab April 1943 zuständige ABP München, wo er rechtsseitig geöffnet und mit einem hellbraunen, neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlussvorrichtung mit senkrechter Riffelung, Landsmann DVB1.4, wieder verschlossen wurde, was ein Stempel der Briefverschlussvorrichtung "GEÖFFNET (d) OKW" dokumentiert.
Vorderseitig erfolgte diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.
Vorderseitig links unten finden sich als Prüferstempel ein vierstelliger Rechteckstempel in Rot "4141" sowie ein vierstelliger Prüferstempel in Rot von einem Oberprüfer mit einer 6000er Nummer!
Liebe Grüße
Rüdiger
Es wurde auf der Vorderseite links unten handschriftlich vermerkt "Zrk 13 Rpf Porto fehlen" und der Brief ging zur Ergänzung der Freimachung an den Absender zurück.
Dieser ergänzte die Freimachung entsprechend und übergab den Brief am 22.12.1943 erneut der Post, was ein Tagesstempel "SESSLACKEN ÜBER INSTERBURG 2" dokumentiert.
Der Brief durchlief die für Post aus dem Deutschen Reich in die Schweiz ab April 1943 zuständige ABP München, wo er rechtsseitig geöffnet und mit einem hellbraunen, neutralen Verschlußstreifen der Briefverschlussvorrichtung mit senkrechter Riffelung, Landsmann DVB1.4, wieder verschlossen wurde, was ein Stempel der Briefverschlussvorrichtung "GEÖFFNET (d) OKW" dokumentiert.
Vorderseitig erfolgte diagonal von links oben nach rechts unten eine chemische Zensur.
Vorderseitig links unten finden sich als Prüferstempel ein vierstelliger Rechteckstempel in Rot "4141" sowie ein vierstelliger Prüferstempel in Rot von einem Oberprüfer mit einer 6000er Nummer!
Liebe Grüße
Rüdiger
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Heute kann ich mal wieder einen Beleg mit chemischer Zensur zeigen
Die Postkarte wurde per Eilsendung am 25. April 1944 von Wien nach Zürich aufgegeben. Angekommen ist er am 4. Mai 1944......etwas lange für eine Eilsendung. Aber der Beleg wurde in der ABP München kontrolliert und chemisch untersucht.
Beim Prüfstempel handelt es sich um Nr. DP2.3.8 nach Horst Landsmann. Verwendet wurde dieser vom 2.43 - 4.44. Merkmal dieses Stempels ist der gestutzte linke Flügel. Verwendet wurde er nur auf Postkarten. Dann sind da noch div. Prüfstempel in blau und rot der verschiedenen Abteilungen.
Gruss
Afredolino
Die Postkarte wurde per Eilsendung am 25. April 1944 von Wien nach Zürich aufgegeben. Angekommen ist er am 4. Mai 1944......etwas lange für eine Eilsendung. Aber der Beleg wurde in der ABP München kontrolliert und chemisch untersucht.
Beim Prüfstempel handelt es sich um Nr. DP2.3.8 nach Horst Landsmann. Verwendet wurde dieser vom 2.43 - 4.44. Merkmal dieses Stempels ist der gestutzte linke Flügel. Verwendet wurde er nur auf Postkarten. Dann sind da noch div. Prüfstempel in blau und rot der verschiedenen Abteilungen.
Gruss
Afredolino
Afredolino- Anzahl der Beiträge : 1311
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Alter : 66
Ort : Schwanden/GL
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Woww, auserordentlich interssantes Thema. Einer Ausstellungssammlung absolut würdig!
rschumi1- Anzahl der Beiträge : 7
Anmeldedatum : 05.10.18
Alter : 68
Ort : Riehen (BS)
Re: Chemische Zensur auf Belegen in die Schweiz
Hallo rschumi1,
vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung zu diesem wie auch ich finde sehr interessanten Thema! Ich freue mich, daß es Dir gefällt!!!
Ich habe inzwischen in mehr als 20 Jahren weit mehr als 1000 Belege mit chemischer Zensur zusammengetragen und fast täglich finde ich etwas Neues zu diesem überaus interessanten Thema!!!
Liebe Grüße
rudischmidt/mx5schmidt/dphj forum usw.
vielen lieben Dank für Deine Rückmeldung zu diesem wie auch ich finde sehr interessanten Thema! Ich freue mich, daß es Dir gefällt!!!
Ich habe inzwischen in mehr als 20 Jahren weit mehr als 1000 Belege mit chemischer Zensur zusammengetragen und fast täglich finde ich etwas Neues zu diesem überaus interessanten Thema!!!
Liebe Grüße
rudischmidt/mx5schmidt/dphj forum usw.
rudischmidt- Anzahl der Beiträge : 387
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Alter : 66
Seite 4 von 4 • 1, 2, 3, 4
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