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Blaue Raute auf Strubel
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Blaue Raute auf Strubel
Hallo zäme
Wieso, frage ich mich, und ich kenne mich mit der Sache gar nicht aus, wurde der Strubel mit einer blauen Raute und daneben ,ebenfalls in blau, der Stempel von Glarus abgedrückt. Rückseitig in schwarz der Ankunftsstempel Luzern. Dem Schreiben nach wurde der Brief in Glarus verfasst. Es würde wohl Sinn machen, wenn der Brief ausserhalb von Glarus aufgegeben wurde.
Also, wieso zwei verschiedene Stempel?war doch aufwendig.
Gruss Golder
Wieso, frage ich mich, und ich kenne mich mit der Sache gar nicht aus, wurde der Strubel mit einer blauen Raute und daneben ,ebenfalls in blau, der Stempel von Glarus abgedrückt. Rückseitig in schwarz der Ankunftsstempel Luzern. Dem Schreiben nach wurde der Brief in Glarus verfasst. Es würde wohl Sinn machen, wenn der Brief ausserhalb von Glarus aufgegeben wurde.
Also, wieso zwei verschiedene Stempel?war doch aufwendig.
Gruss Golder
Gast- Gast
Re: Blaue Raute auf Strubel
Hallo Golder,
Ich glaube mich zu erinnern, dass damals die Raute vorgeschrieben war, um die Marken selber zu entwerten. Die Raute ist ja auch so gross, dick und fett, dass die Marke mit Sicherheit kein zweites Mal mehr hätte verwendet werden können.
Es gibt Dutzende verschiedener Rauten. Der Emmenegger sagt, dass zwischen 1851 und 1858 (Rayon bis frühere Strubel) die Raute (Stempelgruppe 3) die häufigste Entwertungsart war. Tatsächlich habe ich keine Rayon, die nicht mit einer Raute versehen ist.
Ich kann mir vorstellen, dass die Raute - wahrscheinlich eben vorschriftsmässig - zum Entwerten der Marke (möglicherweise direkt bei der Postannahme) eingesetzt wurde, während der Stempel (vielleicht in der Hauptpost?) auf den Brief kam, um besser lesbar zu sein.
Vielleicht auch war die Raute so gross, dass, falls die Marke vom Brief abgefallen wäre, die Entwertung immer noch klar zu sehen war...
Soweit mein Halbwissen bzw. meine Theorie...
LG Bumbi
Ich glaube mich zu erinnern, dass damals die Raute vorgeschrieben war, um die Marken selber zu entwerten. Die Raute ist ja auch so gross, dick und fett, dass die Marke mit Sicherheit kein zweites Mal mehr hätte verwendet werden können.
Es gibt Dutzende verschiedener Rauten. Der Emmenegger sagt, dass zwischen 1851 und 1858 (Rayon bis frühere Strubel) die Raute (Stempelgruppe 3) die häufigste Entwertungsart war. Tatsächlich habe ich keine Rayon, die nicht mit einer Raute versehen ist.
Ich kann mir vorstellen, dass die Raute - wahrscheinlich eben vorschriftsmässig - zum Entwerten der Marke (möglicherweise direkt bei der Postannahme) eingesetzt wurde, während der Stempel (vielleicht in der Hauptpost?) auf den Brief kam, um besser lesbar zu sein.
Vielleicht auch war die Raute so gross, dass, falls die Marke vom Brief abgefallen wäre, die Entwertung immer noch klar zu sehen war...
Soweit mein Halbwissen bzw. meine Theorie...
LG Bumbi
Re: Blaue Raute auf Strubel
Im Strubel-Handbuch von Urs Hermann sind folgende Entwertungsvorschriften festgehalten:
- 1.8.1850-30.9.1854: Raute für Entwertung der Marke bei Postbüros, resp. Federstrich oder Frankaturstempel (vermutlich Stabstempel) bei Postablagen --> immer schwarz
- 1.10.1854-7.12.1854: unklar formulierte Entwertungsvorschrift (Rauten, Rundstempel oder Stabstempel möglich, Farbe nicht geregelt) --> somit gibt es in diesem Zeitraum alle möglichen Entwertungsarten
- 7.12.1854-23.5.1857: dito 1851-1854 --> Raute in schwarz auf Marke, Datumstempel daneben. Ergänzend dazu wurde verlangt, dass die Tintenentwertung von Postablagen vom nächsten Postbüro mit einer Raute zu ergänzen sind.
(Nichtbeachtung dieser Regelung wurde mit Busse geahndet, darum findet man äusserst selten Entwertungen ohne Rauten aus dieser Zeit)
- 23.5.1857-31.7.1863: Rauten nicht mehr erlaubt, stattdessen Rundstempel (Postbüros) und Stabstempel (Postablagen) zur Markenentwertung vorgeschrieben. --> schwarze Farbe vorgeschrieben
Vom Prinzip her entspricht die Entwertungspraxis zwischen 1851-1857 der aktuellen Entwertungspraxis der Post: mit einem "Schmier-Stempel" die Marke unkenntlich machen und daneben ein Datumsstempel anbringen, der das Stempeldatum und den Ort anzeigt....was für ein Rückschritt :-)
- 1.8.1850-30.9.1854: Raute für Entwertung der Marke bei Postbüros, resp. Federstrich oder Frankaturstempel (vermutlich Stabstempel) bei Postablagen --> immer schwarz
- 1.10.1854-7.12.1854: unklar formulierte Entwertungsvorschrift (Rauten, Rundstempel oder Stabstempel möglich, Farbe nicht geregelt) --> somit gibt es in diesem Zeitraum alle möglichen Entwertungsarten
- 7.12.1854-23.5.1857: dito 1851-1854 --> Raute in schwarz auf Marke, Datumstempel daneben. Ergänzend dazu wurde verlangt, dass die Tintenentwertung von Postablagen vom nächsten Postbüro mit einer Raute zu ergänzen sind.
(Nichtbeachtung dieser Regelung wurde mit Busse geahndet, darum findet man äusserst selten Entwertungen ohne Rauten aus dieser Zeit)
- 23.5.1857-31.7.1863: Rauten nicht mehr erlaubt, stattdessen Rundstempel (Postbüros) und Stabstempel (Postablagen) zur Markenentwertung vorgeschrieben. --> schwarze Farbe vorgeschrieben
Vom Prinzip her entspricht die Entwertungspraxis zwischen 1851-1857 der aktuellen Entwertungspraxis der Post: mit einem "Schmier-Stempel" die Marke unkenntlich machen und daneben ein Datumsstempel anbringen, der das Stempeldatum und den Ort anzeigt....was für ein Rückschritt :-)
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